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Evaluation muss mehr!

Um die Qualität von Lehr-Lernangeboten zu sichern und weiter zu entwickeln, nutzen Bildungseinrichtungen seit jeher Instrumente der Evaluation. Damit können sie Erkenntnisse über Zusammenhänge erhalten und entstehende Entwicklungen wahrnehmen. Auch im Dialog mit Geldgeberinnen und Geldgebern können die Ergebnisse der Evaluation für die Legitimation ihrer Arbeit genutzt werden. Doch welche Instrumente nutzen Bildungsträger für ihre Erhebungen?

Aus meiner ehemaligen Projektmitarbeit in einer Erwachsenenbildungseinrichtung, sind sie mir immer noch sehr präsent: Die Evaluationsbögen zum Ende jeder Veranstaltung- austeilen, ausfüllen, anonym einsammeln, auswerten.

Die mit Papier und Stift festgehaltenen Antworten geben oft Auskunft über demografische Fakten, wie Alter, Geschlecht, aber auch darüber wie den Befragten die Veranstaltung zugesagt hat, ob sie viel lernen konnten und was beim nächsten Mal besser gemacht werden kann. Diese „Happy Sheets“ haben jedoch oft nur wenig bis keine Aussagekraft bezüglich des Lerntransfers und der generellen Qualität des Bildungsangebotes.

Evaluation muss mehr! 

Um eine wirklich hohe Aussagekraft über eine bestimmte Fragestellung zu erlagen hat sich, in Abhängigkeit des Evaluationsgegenstandes bewiesen, verschiedene Instrumente miteinander zu verknüpfen (Multimethodenansatz). Als eine Ergänzung zum standardisierten Fragebogen, bietet sich beispielsweise ein Gruppeninterview an. Die durch den Fragebogen ermittelten anonyme Daten einer großen Bezugsgruppe können durch ein strukturiertes und leitfadengestütztes Gespräch mit Teilnehmenden aus den Veranstaltungen besprochen und reflektiert werden. Dadurch erschließen sich Zusammenhänge besser und es kann bereits zur Entwicklung und Sammlung von Lösungen und Ideen zur Weiterentwicklung von Angeboten und Strukturen kommen. Ergebnis ist ein umfangreicher Einblick in die Strukturen der Einrichtung – ausführlicher, als allein mit einer quantitativen Erhebung möglich gewesen wäre. 

Erwarten Sie mehr von Evaluation! Machen Sie sich verschiedene Instrumente zu nutzen und ergründen Sie so Zusammenhänge und Entwicklungen!

Die Darstellung ausgewählter Instrumente sowie das Durchlaufen eines Evaluationsprozesses an einem Praxisbeispiel finden Sie in unserem Heft 11 „Evaluieren Schritt für Schritt“.

In unserem Workshop „Evaluationen konzipieren und durchführen“ im Juli 2018 wurden die verschiedenen Funktionen und Formen der Evaluation vorgestellt, reflektiert und angewandt. Aufgrund der guten Resonanz zum Workshop ist ein Anschlussworkshop für November 2019 geplant. Wir freuen uns auf eine Fortführung und Vertiefung der Inhalte und Ideen!


Autorin: Anne-Kristin Teichmann

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